Frühlings-Adonis

Frühlings-Adonis oder auch Adonisröschen

Überblick

Stängel: dicht beblättert
Blätter: nadelig fein geteilt, zahlreich am Stängel stehend
Blüten: leuchtend goldgelb, 3-7 cm groß

  • wiss. Name:
    Adonis vernalis
  • Aussehen:
    bis 30 cm hohe büschelige Triebe, große goldgelbe Blüten
  • Lebensraum:
    Trockenrasen, Felswälder
  • Verbreitung:
    ganz Europa (selten)

Der Frühlings-Adonis, auch Adonisröschen genannt, blüht auf der Heide von April bis Mai, er ist leicht an seinen 3-7 cm großen, goldgelben Blüten mit 10-25 länglichen, vorne spitzen Blütenblättern zu erkennen. Wie bei der Kuhschelle wachsen die Blütenblätter beim Öffnen und Schließen der Blüten täglich.

Auch ohne Blüten ist die Pflanze sehr auffällig. Sie hat bis 30 cm hohe, büschelig stehende Triebe mit nadelartig fein gefiederten Laubblättern, deren Zipfel gespalten sind. Da der Frühlings-Adonis für Weidevieh giftig ist und daher nicht gefressen wird, stehen die Triebbüschel auf beweideten Flächen als einziges über das kurze Gras hinaus.

Der Frühlings-Adonis wächst auf Trocken- und Halbtrockenrasen, auf sonnigen Hängen und in Föhrenwäldern. Er liebt lockeren, trockenen etwas lehmigen Kalkboden. Die Pflanze ist insgesamt sehr selten und geht auch dort wo sie heute noch vorkommt, durch fehlende Beweidung oder Pflege der Lebensräume ständig zurück.

Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über ganz Europa, trotzdem kommt der Frühlings-Adonis jedoch äußerst selten vor. Auch dort, wo er heute noch zu finden ist, vor allem in Osteuropa, gehen die Bestände durch fehlende Beweidung oder Pflege der Lebensräume fortwährend zurück. So zahlreich wie auf unserer Heide ist er jedenfalls kaum wo zu finden und ist daher als gefährdet eingestuft.

Der Name Adonis kommt aus der römischen Sage. Venus soll ihren Geliebten Adonis, den der eifersüchtige Mars durch einen Eber töten ließ, in die Blume Adonis verwandelt haben

Das Adonisröschen enthält Herzglycoside und ist in seiner Wirkung der des Roten Fingerhutes sehr ähnlich. Bereits 0,02 g des Giftes führen zu Erbrechen und Durchfall. Da aber keine Gefahr der Verwechslung mit essbaren Pflanzen besteht, kommt es sehr selten zu Vergiftungen. Adonis ist Bestandteil verschiedene Herz- und Kreislaufmittel, auch in der Homöopathie setzt man die Pflanze als Herzmittel ein. Aufgrund der Giftigkeit und des Naturschutzes sind Selbstversuche mit Adonis natürlich ausgeschlossen.

Der Adonis war schon in der Antike bekannt. Hippokrates empfiehlt es bei Wassersucht und auch bei Plinius findet die Pflanze Erwähnung.
Auch der saarländische Botaniker Hieronymus Bock (1498-1554) weiß über ihre Wirkungen zu berichten. Er empfiehlt der Adonis, das er fälschlich Schwarz Nieswurz nennt bei Fallsucht, Wassersucht und gegen Schwindel sowie bei Flechten und anderen Hauterkrankungen. Aber auch die Giftwirkung war damals bekannt: ... so ihemandts schwarz Nieswurz brauche wollte / der neme nicht ober ein quinten / das er nit schaden dadurch empfange / und so ihemandts Nießwurz zuvil gessen oder eingenommen hette / der laß ihm auff stund ein warme Geißmilch bringen / ... / damit das Gifft diser wurzel gedempfft werde / ...